Geisterstadt in Kanada: Hier wohnt niemand mehr, aber dennoch brennt Licht
- Veröffentlicht: 03.05.2020
- 10:00 Uhr
- Heike Predikant
Seit 1982 ist Kitsault eine verlassene Stadt - und trotzdem wird alles instand gehalten. Wir verraten dir den Grund. Und zeigen noch weitere beeindruckende Orte in British Columbia, Kanada.
Das Wichtigste zum Thema Geisterstadt Kitsault
Mitten in der Wildnis: Kitsault liegt im Nordwesten der kanadischen Provinz British Columbia (BC), rund 35 Kilometer entfernt von der Grenze zu Alaska.
Die Siedlung wurde 1979 für Bergarbeiter errichtet, die in einer nahe gelegenen Mine Molybdän abbauten. Ein Metall, das zur Härtung von Stahl und bei der Fertigung von elektrischen Bauteilen eingesetzt wird.
Für rund 1.200 Minenarbeiter und deren Angehörige entstanden mehr als 100 Ein- und Zweifamilienhäuser sowie 7 Wohnblocks mit etwa 200 Apartments. Hinzukamen eine Schule, ein Krankenhaus, ein Shopping-Center, eine Sporthalle, Restaurants, gepflasterte Straßen …
Als der Preis für das Metall fiel und die Mine geschlossen wurde, verließen die Bewohner 1982 die Stadt. Es wurde lediglich noch ein Wärter beschäftigt, der nach dem Rechten sah.
2005 kaufte ein indisch-stämmiger US-Unternehmer die Geisterstadt zum Schnäppchenpreis von 5 Millionen Dollar. Und ließ sie für rund 2 Millionen Dollar renovieren.
Die Rasenflächen sind gemäht, die Hausdächer repariert und abends geht die Straßenbeleuchtung an. Um die Pflege der Stadt kümmern sich ein Ehepaar und ein paar Arbeiter. Wer die "Ghost Town" besuchen möchte, braucht eine Genehmigung von den beiden City-Managern.
Was mit der Stadt geschehen soll? Einer der Pläne des Eigentümers ist es, eine Pipeline zu verlegen und von Kitsault aus Asien mit Flüssiggas zu versorgen.
Lost Place reloaded: Wie ein verlassenes Sanatorium in BC zu einer Event-Location wurde
In der Nähe der Stadt Kamloop in British Columbia, westlich der Rocky Mountains, befindet sich ein ehemaliges Sanatorium. Im "Tranquille Sanatorium" wurden bis 1958 Patienten behandelt, die an Tuberkulose erkrankt waren. Danach entstand daraus eine Einrichtung für psychisch kranke Menschen. Zu einer endgültigen Schließung kam es 1983.
Schon damals erstreckte sich ein Farmgelände in der Umgebung, zu dem unter anderem ein Schweinehof, eine Molkerei, Obst- und Gemüsegärten gehörten. Mit ihren Erzeugnissen versorgte die "Tranquille Farm" Patienten und Anwohner. 1985 wurde die Farm geschlossen - und 20 Jahre später von einer Investoren-Gruppe "wiederbelebt".
Amazing sky tonight
Posted by Tranquille Farm Fresh on Saturday, May 18, 2019
Und nicht nur das. Die "Tranquille Farm Fresh" nutzt das ehemalige Sanatorium mit seinen unterirdischen Gängen als saisonale Event-Location. Im September und Oktober stehen "Heritage Touren" und "Tunnel Theater" auf dem Programm. An Halloween geht's in den "Escape Room".
Und das passiert in den Tunneln
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🍁 Der Ahornsirup ist Kanadas flüssiges Gold. "Maple Syrup" darf in keiner Küche und auf keinem Frühstückstisch fehlen. Gezapft wird der Saft der Ahornbäume im Frühling. Die Ahornernte gehört zu den typischen Work & Travel-Jobs. Der Deal: Reisende, die mithelfen, erhalten freie Kost und Logis.
🐻 Die Kleinstadt Churchill bekommt alljährlich ab Oktober Besuch von Eisbären. Die Raubtiere wandern vom Landesinneren zur Hudson Bay und warten darauf, dass das Meer zufriert, um Robben jagen zu können. Zu der Zeit werden Häuser und Autos nicht abgesperrt, damit Menschen im Fall eines Bärenangriffs schnell Unterschlupf finden.
🎸 Wer mit Via Rail durchs Land fährt, erlebt mit etwas Glück ein Konzert an Bord. Die staatliche Eisenbahngesellschaft befördert Musiker kostenlos oder vergünstigt, wenn sie sich bereit erklären, im Zug zu performen. Das Angebot bezieht sich auf die Strecken Montreal-Halifax und Toronto-Vancouver.
🍻 Als Hochburg des Vergnügens gilt St. John's, eine Stadt auf Neufundland mit rund 100.000 Einwohnern. Sie soll pro Quadratmeter mehr Bars und Pubs haben als jede andere Stadt in Nordamerika. Gute Adresse: George Street.
⬇️ Selbst im tiefsten Winter muss man hier nicht durch den Schnee: Montreal hat die größte Untergrundstadt der Welt. Ein über 32 Kilometer langes Tunnelsystem verbindet U-Bahnstationen, die beiden Hauptbahnhöfe, Hunderte von Läden, Restaurants, Kinos, Hotels, Veranstaltungshallen, Büro- und Wohngebäude … Wer Interesse an einem faszinierenden Naturphänomen hat, sollte das "faule Eis" auskundschaften.