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Weltall

Darum soll der Mond eine eigene Uhrzeit bekommen

  • Veröffentlicht: 04.04.2024
  • 14:04 Uhr
  • Lisa Millinger
Die US-Raumfahrtbehörde NASA wurde beauftragt, eine einheitliche Mondzeit festzulegen.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA wurde beauftragt, eine einheitliche Mondzeit festzulegen.© picture alliance / Anadolu

In den kommenden Jahren ist viel auf dem Mond geplant: Nicht nur Mond-Missionen stehen an, eine ganze Infrastruktur soll auf dem Erdtrabanten entstehen. Was die Planung bisher erschwert: Auf dem Mond gibt es keine einheitliche Uhrzeit. Das soll sich jetzt ändern. 

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Das Wichtigste in Kürze zum Thema Uhrzeit auf dem Mond

  • Bisher hat der Mond keine allgemein gültige Zeit. Es galt immer die Uhrzeit des Landes, von dem eine Mond-Missionen ausging.

  • Gemäß der Relativitätstheorie vergeht die (Erd-)Zeit auf dem Mond um etwa 58 Millisekunden schneller. Bereits diese kleine Verschiebung kann zu Problemen in der Kommunikation und Ortsbestimmung führen.

  • Bis Ende 2026 will die NASA deshalb einen Plan für die Coordinated Lunar Time (LTC) vorlegen. Das kommt künftigen Mond-Missionen zu gute, ist aber komplizierter als gedacht. 

Keine universell gültige Zeit auf dem Mond

Bisher galt bei Mondmissionen immer die Uhrzeit des Landes, von dem aus gestartet wurde. Das war kein allzu großes Problem, denn die Anzahl an Reisen zum  Mond war überschaubar. Doch mit steigendem Verkehr und Plänen zum Bau von permanenten Mond-Stationen braucht es eine neue Lösung.

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Die Uhren auf dem Mond ticken schneller

Der Relativitätstheorie zufolge vergeht eine Sekunde auf dem Mond (von der Erde aus betrachtet) schneller. Der Tag auf dem Mond ist dementsprechend um 58,7 Mikrosekunden kürzer. Das mag nicht viel sein, aber für die Planung von Mond-Missionen ist Genauigkeit höchste Priorität.

Im Video: Wie spät ist es auf der Raumstation ISS?

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Coordinated Lunar Time: Plan bis Ende 2026

Bis Ende 2026 soll die NASA einen Plan für die neue Zeit, die sogenannte Coordinated Lunar Time (LTC) vorlegen. DIese soll dann nicht nur für den Mond gelten, sondern auch für weitere Himmelskörper im All. Dabei will die NASA ähnlich vorgehen, wie auf der Erde: Hier wird die Zeit durch ein Netzwerk von Atomuhren definiert. So entsteht unsere genaue Uhrzeit. Für die Kommunikation mit der Erde ließe sich die neue Mondzeit dann mit der koordinierten Weltzeit (Coordinated Universal Time, UTC) koppeln.

Die LTC soll laut Plan folgende vier Kriterien umfassen:

  1. Rückverfolgbar: Die LTC kann auch auf der Erde gemessen werden
  2. Genauigkeit: Wichtig für präzise Navigation und wissenschaftliche Untersuchungen
  3. Widerstandsfähigkeit: Verhindert Verlust im Kontakt zur Erde
  4. Messbarkeit: Gilt auch für Weltraum-Umgebungen, die nicht Erde oder Mond

Die häufigsten Fragen zum Thema Uhrzeit auf dem Mond

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