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Tanken und Heizen wird teurer

Tanken und Heizen wird teurer? Warum das am CO2-Preis hängt

  • Aktualisiert: 19.12.2023
  • 08:48 Uhr
  • Julia Wolfer
Der CO2-Preis steigt - dadurch wird auch das Tanken teurer.
Der CO2-Preis steigt - dadurch wird auch das Tanken teurer.© Imago Images / imagebroker

Die Bundesregierung will den CO2-Preis 2024 deutlich erhöhen. Werden Tanken und Heizen jetzt teurer? Hier erfährst du, was der CO2-Preis ist und was die Erhöhung für dich und deinen Geldbeutel bedeutet.

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Das Wichtigste zum Anstieg des CO2-Preises in Kürze

  • Der CO2-Preis soll fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas unattraktiver machen und so Anreize für klimafreundliche Alternativen schaffen.

  • Die Bepreisung wird schrittweise angehoben. Doch 2024 wird der CO2-Preis in Deutschland stärker steigen, als ursprünglich geplant. Das wurde nach einer Einigung im Haushaltsstreit der Bundesregierung bekannt. 

  • Ab Januar 2024 kostet eine Tonne CO2 45 Euro. Im Vergleich zu 2023 steigt der Preis um 15 Euro.

  • Der Preisanstieg wird sich im Geldbeutel vieler Verbraucher:innen bemerkbar machen. Vor allem Heizen und Tanken wird deutlich teurer.

Im Video: Wo du in Zukunft mehr zahlen musst

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Was ist der CO2-Preis?

Der CO2-Preis ist eine Gebühr, die auf den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) erhoben wird. Alles, was fossile Energieträger wie Benzin, Diesel, Kohle, Öl und Gas verbraucht, wird dadurch teurer - und damit unattraktiver im Vergleich zu klimafreundlichen Technologien. 

Das soll in Bevölkerung und Industrie Anreize schaffen, um bei Strom, Heizen und der Fortbewegung auf klimafreundlichere Alternativen umzusteigen und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Sprich: Unternehmen und Einzelpersonen werden für ihre klimaschädlichen CO2-Emissionen zur Kasse gebeten. Wer sich klimafreundlich fortbewegt oder heizt, spart Geld.

Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung fließen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF). Damit sollen unter anderem Projekte zum Klimaschutz und der Umbau zu einer klimafreundlichen Wirtschaft finanziert werden.

Galileo vom 2019-07-18

G-klärt: Was bewirkt die CO2-Steuer?

Um einen Weg aus der Klimakrise zu finden, diskutiert Deutschland über eine CO2-Steuer. Die einen sehen es als die Lösung im Klimawandel, die anderen halten es für nicht umsetzbar. Aber was stimmt denn nun?

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Warum steigt der CO2-Preis?

Der CO2-Preis 2019 wurde im Rahmen des Klimapakets der Bundesregierung beschlossen. Damals wurde festgelegt, dass der CO2-Preis im Jahr 2021 mit 25 Euro pro Tonne CO2 startet und die Abgabe in den folgenden Jahren schrittweise angehoben wird.

Die Erhöhung des Preises im Januar 2024 kommt daher nicht überraschend. Allerdings will die Ampel-Regierung den Preis ab 2024 mit Blick auf den Bundeshaushalt nun stärker anheben als zuvor geplant: Der Preis soll von 30 Euro auf 45 Euro pro Tonne steigen. Ursprünglich sollte die Steuer nur auf 40 Euro ansteigen.

Der Anstieg wird im Rahmen des nationalen Brennstoff-Emissionshandels-Gesetzes (BEHG) festgelegt. Mit dem neuen Regierungsbeschluss sieht der CO2-Preis in den kommenden Jahren wie folgt aus:

  • 2024: 45 Euro pro Tonne CO2
  • 2025: 50 Euro pro Tonne CO2
  • 2026: 55 bis 60 Euro pro Tonne CO2

Nach dem Jahr 2026 steigt Deutschland in den europäischen Emissionshandel ETS ein. Dann wird der CO2-Preis nicht mehr von der Bundesregierung festgelegt, sondern soll sich am Markt anhand von Angebot und Nachfrage frei entwickeln.

Im Video: Wie viel ist eigentlich eine Tonne CO2?

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Was bedeutet die CO2-Preis-Erhöhung für Verbraucher:innen?

Dass der CO2-Preis im Januar um 15 Euro steigt, wird sich im Geldbeutel vieler Menschen bemerkbar machen. Benzin, Gas und Öl werden dadurch spürbar teurer.

Heizen

Das Vergleichsportals Check24 hat berechnet, dass eine durchschnittliche vierköpfige Familie mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh im kommenden Jahr 60 Euro netto mehr ausgeben muss, als noch 2023. Da auch die Gaspreisbremse wegfällt, steigen die Kosten um weitere 90 Euro an. Insgesamt zahlt der Haushalt in der Beispielrechnung 2024 also 150 Euro mehr für Gas, als noch 2023.

Auch Heizöl wird durch den CO2-Preis teurer. Das Vergleichsportal Verivox geht von Mehrkosten in Höhe von 96 Euro im Jahr für einen Musterhaushalt mit 20.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch aus.

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Tanken

Nach Angaben des ADAC wird der Liter Benzin durch den neuen CO2-Preis um 1,4 Cent teurer. Einschließlich der bereits beschlossenen Anhebung erhöhe sich der Benzin-Preis damit um rund 4,3 Cent pro Liter.

Der Preis für Diesel steigt durch die CO2-Preis-Erhöhung im nächsten Jahr sogar um 1,6 Cent. Insgesamt dürfte sich der Liter Diesel um 4,7 Cent gegenüber 2023 verteuern.

Strom

Auch auf den Strom wird der Anstieg der CO2-Bepreisung Auswirkungen haben. Kommt der Strom teils aus Gaskraftwerken, muss auch hier ein Aufpreis bezahlt werden. Wie stark der Strompreis betroffen ist, hängt allerdings vom Strommix ab. Auf Strom aus erneuerbaren Energien fällt keine CO2-Steuer an.

Fliegen

Auch Fliegen wird im nächsten Jahr teurer. Die CO2-Steuer soll dann auch für den Flugzeugtreibstoff Kerosin greifen. Bezeichnet wird die Abgabe hier allerdings als Kerosinsteuer. Bisher war der gewerbliche Luftverkehr von der Energiesteuer befreit.

Betroffen sind von der neuen Steuer zunächst Inlandsflüge. Die Internationale Zivil-Luftfahrt-Organisation ICAO hat als verbindlichen Standard festgelegt, dass bei internationalen Flügen keine Kerosinsteuer erhoben wird. Wie hoch die Kerosinsteuer ausfallen wird, ist allerdings noch unklar.

Was wird noch teurer?

Der höhere CO2-Preis wird sich auch auf viele weitere Produkte des Alltags auswirken. Alle Unternehmen, die zum Beispiel Gas für die Herstellung ihrer Produkte benötigen, müssen mit höheren Kosten rechnen. Diese Mehrkosten könnten die Konzerne unter Umständen an ihre Kund:innen weitergeben. 

Die wichtigsten Fragen zum CO2-Preis

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