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Schaben: Wie gefährlich sind die Schädlinge wirklich und was kannst du tun

  • Veröffentlicht: 29.08.2023
  • 08:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Schaben leben in dunklen, feuchten Ritzen und übertragen gefährliche Keime. Hier erfährst du, wie du gefährliche Kakerlaken von harmlosen Gartenbewohnern unterscheiden kannst und was du bei einem Befall tun solltest. Im Clip: Mit Kakerlaken Millionen verdienen.

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Das Wichtigste zum Thema Schaben

  • Weltweit gibt es über 3.500 Schabenarten. Die meisten kommen in der freien Natur vor und leben gar nicht in Häusern. In den Innenräumen Mitteleuropas ist die Deutsche Schabe vorherrschend. Sie gilt als Schädling.

  • Die Schabenarten, die in Häusern vorkommen, nennt man landläufig auch Küchenschaben oder Kakerlaken. Allerdings werden diese Begriffe auch unterschiedlich eingesetzt und sind somit nicht immer deckungsgleich für bestimmte Arten definiert.

  • Ursprünglich kam auch die Deutsche Schabe aus den Tropen, fühlt sich hier aber nun in feuchten, dunklen Ritzen wohl. Tritt Schaben-Befall auf, sollte dieser professionell bekämpft werden.

  • Die Küchenschaben sind selbst nicht giftig. Verschleppen aber Keime, wie Salmonellen, und können Allergien auslösen. Einige stinken unangenehm. Hier erfährst Du, wie sie leben, was du gegen sie tun kannst und welche Schaben aus dem Garten sich nur in Wohnung verirren.

Die wichtigsten Fakten zur Deutschen Schabe.
Die wichtigsten Fakten zur Deutschen Schabe.© Galileo
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Die Deutsche Schabe im Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Blattella germanica

Familie: Ectobiidae

Länge: 10 -14 mm

Gewicht: ca. 1 Gramm

Körperbau: 2 lange Antennen, 6 Beine, 2 Flügelpaare, Halsschild mit zwei dunklen Längsstreifen

Alter: Erwachsene Tiere werden rund 6 Monate

Nahrung: Lebensmittel, Tierfutter, Abfälle, Allesfresser

Feinde: In Innenräumen haben sie keine natürlichen Feinde – außer den Menschen.

Lebensraum: So verbreitet ist die Schabe

Schaben lieben es feucht und warm. Sie können sich extrem flach machen und passen so fast überall durch. Küchen und Bäder sind daher ideale Wohnräume für die Insekten. Aber auch in Krankenhäusern, Lagern oder Gaststätten tauchen sie daher immer wieder auf. Sie leben dort, wo sie genügend Nahrung finden. Das sind Lebensmittel, Tierfutter, Abfälle – die Schabe ist ein Allesfresser. Schaben sind sehr zäh. Geht die Nahrung aus, können sie bis zu einen Monat lang hungern. Hygiene ist daher das A und O bei der Vorbeugung. Allerdings schleppen Menschen die Schaben oft auch durch Reisegepäck ein. Oder die Tiere reisen versteckt in Verpackungen oder Vintage Möbeln und Elektrogeräten mit.

Neben der Deutschen Schabe gibt es beispielsweise die Orientalische Schabe oder die Amerikanische Schabe, die zu den häufigen Schabenarten in Innenräumen zählen. Auch sie kommen in unseren Breiten vor. Je nach Art liegt ihre besondere Wohlfühltemperatur zwischen 20 und 30 Grad. Die Deutsche Schabe liebt gute 24 Grad  für ihre Fortpflanzung. Mehr erfährst Du unten.

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Gefahr: Schaben übertragen Keime

🦟 Die Schaben, die in unseren Küchen vorkommen, übertragen Krankheiten nicht direkt. Sie stecken den Menschen also nicht wie einige Stechmücken an.

🦠 Dadurch, dass sie aber in den schmutzigsten Ecken, Müllhaufen und Kanalisationen vorkommen und sich dann wieder an Lebensmitteln zu schaffen machen, übertragen sie Krankheitskeime. Dazu gehören ja nach Schabenart zum Beispiel Salmonellen, Tuberkulose oder Hepatitis A. Die Keime können bis zu 72 Stunden am Körper das Insektes überleben, also weiterhin infektiös sein.

🪱 Schaben können auch die Sporen von Schimmelpilzen verbreiten und werden unter anderem als Zwischenwirte für Fadenwürmer oder auch den Rattenbandwurm genannt.

🤧 Allergiker:innen können auf Proteine im Kot und Speichel der Schaben empfindlich reagieren. Die Allergene können mit dem Hausstaub verteilt werden. Auch tote Tiere immer sofort entsorgen.

Bekämpfung von Schaben: Nur vom Kammerjäger

Ämter und offizielle Stellen raten daher dazu, sich so schnell wie möglich professionelle Hilfe von staatlich anerkannten oder IHK-geprüften Schädlingsbekämpfer:innen, auch als Kammerjäger:innen bekannt, zu holen. Diese bekämpfen die Schaben meist mit einem gelartigen Fraßköder oder sie versprühen Insektizid.

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Galileo vom 2018-11-29

Der Job als Kammerjäger - ein Selbstexperiment

Alles ist sauber und trotzdem hat man ein kleines Schädlingsproblem. Kann jedem Mal passieren! Aber dann müssen sie ran: die Schädlingsbekämpfer. Galileo hat sich drei Tage die Schutzkleidung angezogen und mitgearbeitet.

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  • Ab 12

So vermehren sich Schaben

Ein Weibchen kann bis zu 400 Nachkommen zeugen. Gut ein bis zwei Wochen, nachdem das meist kleinere und schlankere Männchen sie befruchtet hat, legt das Weibchen sogenannte "Ootheken", also Eipakete ab. Je nach Art und Lebensdauer kann sie das vier bis achtmal. Und hier kommen wieder die heimeligen 24 Grad ins Spiel, bei der Deutschen Schabe sind diese ideal für die Entwicklung der Eier. Ein Ei ist rund sechs bis neun Millimeter groß.

Eipaket: Schaben bündeln ihre Eier in Paketen, die das Weibchen erst einmal mit sich herumträgt. Dieses Foto zeigt das geöffnete Eipaket einer Orientalischen Schabe.
Eipaket: Schaben bündeln ihre Eier in Paketen, die das Weibchen erst einmal mit sich herumträgt. Dieses Foto zeigt das geöffnete Eipaket einer Orientalischen Schabe.© picture alliance / Caro | Geilert

Nachdem die Mutter die Pakete gut 25 bis 27 Tage herumgetragen hat, legt sie diese kurz vor dem Schlüpfen der Larven ab. Bei einer Temperatur von rund 27 Grad durchlaufen die Larven nun fünf bis zehn unterschiedliche Stadien und nach 60 bis 100 Tagen sind sie fertige erwachsene Tiere. Die Geschwindigkeit der Entwicklung ist klimaabhängig, also verlangsamt sich mit sinkender Temperatur.

Das Erwachsenen-Stadium wird durch eine letzte Häutung erreicht. Die nun selbst geschlechtsreifen Tiere begatten sich wieder und der Kreislauf beginnt erneut. Diese relativ kurze Entwicklung fördert auch das explosive Ansteigen der Schabenpopulationen in einem Haus.

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Unterschied: Deutsche Schabe, Waldschabe und Bernsteinschabe

Seit einigen Jahren tummeln sich auch weitaus harmlosere Schabenarten in unseren Häusern. Dazu gehören die Gemeine Waldschabe und in Süddeutschland vor allem die Bernstein-Waldschabe oder kurz Bernsteinschabe.

Die Bernsteinschabe: Dieser harmlose Gartenbewohner überträgt keine Keime. Den Namen verdankt die Bernsteinschabe ihrer goldbraunen Farbe.
Die Bernsteinschabe: Dieser harmlose Gartenbewohner überträgt keine Keime. Den Namen verdankt die Bernsteinschabe ihrer goldbraunen Farbe.© picture alliance / blickwinkel/H. Bellmann/F. Hecke | H. Bellmann/F. Hecker

Dadurch, dass es auch bei uns immer wärmer wird, ist sie aus Südeuropa nach Norden gezogen und lebt jetzt auch in unseren Gärten. Sie sind reine Pflanzenfresser und verwerten pflanzliche Reste. Durch diese Lebensweise übertragen sie auch keine Keime. Sie verirren sich eigentlich nur in unsere Wohnungen und können dort meist nicht lange überleben. Das Nahrungsangebot ist einfach zu knapp.

Leider ist es schwierig, sie von Deutschen Schaben oder anderen Küchenschaben zu unterscheiden. Erster Anhaltspunkt: Die Bernsteinschabe begegnet uns auch am Tag und rennt nicht so schnell weg, da sie den Fluchtreflex nicht so stark hat. Sie wird vom Licht eher wie eine Motte angezogen, als dass es sie abstößt.

Außerdem gibt es noch die ein oder anderen körperlichen Merkmale: Die Bernsteinschabe ist durchgehend hellbraun, goldbraun, eben bernsteinfarben. Sie besitzt keine Längsstreifen auf dem Halsschild wie die Deutsche Schabe. Sie besitzen auch weniger "Dornen" an ihren Beinen als die Deutsche Schabe. Diese Häkchen sind auch kürzer. Deutsche Schaben bekommen mit ihren Flügeln allerhöchstens einen kurzen Gleitflug hin. Bernsteinschaben können richtig fliegen.

Häufige Fragen zur Schabe

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