Maske auf - Nase frei: Warum uns das nicht vor Corona schützt
- Veröffentlicht: 23.10.2020
- 18:00 Uhr
- Galileo
Man sieht es in der Bahn, im Supermarkt, vielleicht hast du's selber schon gemacht: die Maske unter der Nase tragen. So kann man ja besser atmen. Doch gerade aus der Nase strömen die Viren - und gelangen umgekehrt in den Körper hinein.
Das Wichtigste zum Thema Corona-Schutz-Masken
Zu Beginn von Corona sollten nur kranke Personen und medizinisches Personal einen Mund-Nasen-Schutz tragen, heute weiß man es besser: eine Maske schützt alle - vor allem, wenn du mehr als 10 bis 15 Minuten mit einer Person Kontakt hast.
Die Maske schützt dich als Träger ein Stück weit selbst. Vor allem aber schützt sie alle um dich herum, wenn du unwissentlich Corona hast. Gerade zu Beginn von Covid-19 hat man noch keine Symptome, einige Infizierte sogar nie.
Seit der Masken-Pflicht in Geschäften, Zügen etc. halten sich fast alle daran. Doch viele tragen die Maske nicht korrekt.
Die Maske muss festsitzen und Mund und Nase abdecken. Eine freie Nase ist für dich und deine Mitmenschen gefährlich. Die Corona-Viren gelangen gerade über die Nase ebenso heraus wie rein.
Wieso andere Corona kriegen können, wenn deine Nase frei ist
Der Mund-Nasen-Schutz fängt die größeren infektiösen Tröpfchen ab, die beim Sprechen, Husten, Niesen und Atmen aus dem Mund in die Umgebung gelangen. Die kleinen Tröpfchen werden zwar nicht zu 100 Prozent vom Stoff zurückgehalten, aber gebremst, und fliegen nicht mehr so weit.
So können Corona-Viren andere Menschen nicht so leicht infizieren. Die Maske, egal ob aus Stoff oder ein Medizinprodukt, fungiert demnach als mechanische Barriere.
Trägst du die Mund-Nasen-Bedeckung unter der Nase, ist ihre Schutzwirkung für die anderen stark reduziert - und die winzigen Erreger können auf die Schleimhäute an Mund, Nase und Augen gelangen.
Der Grund: Die meisten Corona-Viren tummeln sich in den oberen Atemwegen und ganz besonders viele in der Nase und im Nasenrachenraum.
Wieso du Corona kriegen kannst, wenn andere ihre Nase nicht bedecken
Masken schützen dich als Träger auch etwas, da du damit weniger fremde Speichel-Tröpfchen einatmest. Zumindest einige der Tröpfchen hält diese Barriere ab.
Der entscheidende Punkt: Du atmest ja nicht nur durch den Mund, sondern auch durch die Nase ein. Ist sie unbedeckt, haben die Viren freie Bahn in deinen Körper. Zudem gibt es von den speziellen ACE2-Rezeptoren gerade in der Nase besonders viele - und über die gelangen Corona-Viren in deinen Körper.
Um dich selbst und andere zu schützen, ist aber auch ein Abstand von mindestens 1,5 Meter wichtig - wiege dich nicht aufgrund der Maske in falscher Sicherheit.
Tipp: Wenn du lange mit anderen Menschen eng zusammensitzt, insbesondere in geschlossenen Räumen, lohnt es sich, auch eine FFP3-Maske zu kaufen. Die hält auch kleinste Partikel ab.
Welche Masken schützen gut?
Masken aus Baumwolle, Polycotton oder Vlies: Welche schützen am besten? Dieser Frage gingen Wissenschaftler der Duke University nach. Dazu haben sie ein kostengünstiges Laser-Experiment entwickelt und 14 verschiedene Masken-Arten verglichen. Hier geht's zum Test.
Das lange Warten auf einen Impfstoff
Masken werden wir noch so lange brauchen, bis ein Impfstoff gegen Corona zugelassen wird. Klaus Cichutek, Präsident des deutschen Paul-Ehrlich-Instituts, rechnet in der Zeit von Ende 2020 bis Anfang 2021 mit Zulassungen eines sicheren Impfstoffs. Wieso die Forschung so lange dauert und an welchen Impfstoffen gearbeitet wird, erfährst du hier.
Was Viren eigentlich sind und was sie in deinem Körper machen, erklären wir dir hier.