Auch Arztbesuche werden teurer: Darauf sollte man achten
12.08.2022 • 15:01
© Wochit
Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auch auf das Gesundheitssystem in Deutschland aus. Arztpraxen berichten von höheren Materialkosten und ziehen die Preise an. Aber was tun, wenn die Arztrechnung plötzlich um einiges höher ausfällt, als anfangs vermutet? Im Interview mit RTL erklärt die Verbraucherzentrale NRW, wie Patient:innen in solch einem Fall reagieren können.
Wieso steigen die Preise in Arztpraxen? Die Verbraucherzentrale NRW klärt auf
„Gestiegene Energiepreise betreffen die Industrie, private Haushalte, wie auch die Gesundheitsversorgung, mit all ihren Versorgungsprozessen. Bislang gibt es jedoch keine geänderte Abrechnungsempfehlung seitens der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV) beziehungsweise auf Länderebene die Krankenversicherungen", erklärt Verbandssprecherin Anna Eichner.
Besonders achtsam sollten Patient:innen daher nun bei Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) sein. Hierbei sind Patient:innen verpflichtet, die Leistungen selbst zu bezahlen, da gesetzliche Krankenkasse diese nicht übernehmen. Steigen hier nun die Preise, dürfen Arztpraxen die Mehrkosten noch nicht an die Patient:innen weitergeben. Dies bestätigte auch der Berufsverband der Frauenärzte e. V. im Interview.
Das fordert die Verbraucherzentrale für Patienten
Die Verbraucherzentrale NRW fordert nun von Ärzt:innen, dass Patient:innen transparent darüber aufgeklärt werden, welche Kosten von den Krankenkassen übernommen werden und welche nicht. Patient:innen können zur Information über IGeL-Leistungen den „Igel-Monitor“ nutzen. Auch in der Arzt-Praxis selbst sollte immer noch einmal kritisch nachgefragt werden sowie ein Kostenvoranschlag verlangt werden. Schließlich handle es sich bei IGeL-Leistungen um Verkaufsleistungen, hinter denen häufig eine Gewinn-Maximierung steht.