Massive Verstöße gegen Auflagen: 1&1 verärgert Kunden und Konkurrenz
10.05.2023 • 11:52
© Wochit
Der Mobilfunkanbieter 1&1 sorgt derzeit für Ärger. Im Jahr 2019 nahm 1&1 überraschend an der Auktion für 5G-Funknetze teil, obwohl das Unternehmen nur über eine begrenzte Netzinfrastruktur verfügte, wie das Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND) berichtet. Obwohl 1&1 viele Frequenzen ersteigerte, habe das Unternehmen die vereinbarten Ausbauverpflichtungen nicht erfüllt. Anstatt der vorgeschriebenen 1.000 Basisstationen für 5G sollen bis zum Stichtag nur fünf Stationen in Betrieb genommen worden sein, darunter litten auch die Kunden, so das RND. Aufgrund dieser Verstöße hat die Bundesnetzagentur (BnetzA) ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Ein weiterer Streitpunkt ist der Antrag von 1&1-Chef Ralph Dommermuth bei der BnetzA, die 5G-Netze der Konkurrenz mitnutzen zu dürfen. Dieses sogenannte Super-Roaming wird von den Rivalen entschieden abgelehnt. Sollte 1&1 Zugang zu den 5G-Netzen erhalten und das Bußgeld nur gering ausfallen, hätte das Unternehmen einen erheblichen Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten, wie das RND berichtet. 1&1 hätte viel Geld eingespart, das die anderen Anbieter für den Netzausbau investiert haben. Dadurch könnte 1&1 möglicherweise Kunden mit günstigen Preisen von den Konkurrenten abwerben. Die Entscheidungen der Bundesnetzagentur sind noch offen, eine Stellungnahme von 1&1 folge bis zum 12. Mai, so das RND.