International geächtet: EU-Land will Ukraine Streumunition liefern
26.01.2023 • 09:38
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Medienberichten zufolge will ein europäisches Land der Ukraine offenbar Streumunition zur Verfügung stellen. Die umstrittene Munition ist international geächtet, da mit ihr wahllos Menschen getötet oder verletzt werden können. Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur afp wolle das EU-Land die Munition dennoch liefern – und Deutschland wegen dessen Produktionsbeteiligung dafür um eine Liefergenehmigung bitten.
Eine Entscheidung der Bundesregierung werde vermutlich einige Zeit brauchen, räumte ein Vertreter des europäischen Staates ein. Er wolle ausdrücklich anonym bleiben und auch den Namen seines Landes nicht nennen lassen. Seine Regierung habe die Lieferung jedoch bereits beschlossen.
Der Vertreter des Landes erklärte, dass Streumunition technisch weiterentwickelt worden sei. Deshalb sei "der Kollateralschaden nicht mehr so groß" wie in den 1940er und 1950er Jahren.
Russland und die Ukraine gehören nicht zu den rund 110 Unterzeichnerstaaten einer internationalen Konvention, mit welcher der Einsatz und der Transport, die Produktion und Lagerung von Streubomben verboten werden. Russland wird vorgeworfen, im Ukraine-Krieg ebenfalls Streumunition einzusetzen.