Diskriminierung bereits in der Kita? Chance auf Kita-Platz hängt vom Elternhaus ab
10.03.2023 • 12:42
© Wochit
Kinder aus ärmeren und weniger gebildeten Familien sind bei der Vergabe von Kita-Plätzen nach wie vor benachteiligt. Zudem ist der Betreuungsbedarf von Jungen und Mädchen, bei denen zu Hause überwiegend kein Deutsch gesprochen wird, zu einem größeren Teil ungedeckt, als bei Gleichaltrigen mit Deutsch als Familiensprache. Das geht aus einer Studie des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung (BiB) hervor, das Daten zur Kita-Nutzung von rund 96.000 Jungen und Mädchen untersucht hat.
„Die Kita ist der erste wichtige Bildungsort außerhalb der Familie“, betonte BiB-Direktorin Katharina Spieß laut dpa. Nach wie vor seien in der Kita in den Gruppen für die Unter-Dreijährigen aber diejenigen unterrepräsentiert, die davon besonders profitieren könnten. „Und dies, obwohl beispielsweise Eltern mit Migrationshintergrund vielfach einen Kita-Besuch wünschen“, erläuterte Spieß. „Wenn wir Bildungsungleichheiten verringern wollen und möchten, dass alle Kinder ihre Potenziale bestmöglich entfalten, dann müssen wir die Teilhabechancen für alle Kinder erhöhen“, sagte Spieß gegenüber „Spiegel Online“.
Die Forscher:innen forderten mit Blick auf den Bildungsgipfel der Bundesregierung am 14. und 15. März, Zugangsbarrieren zu frühkindlicher Bildung speziell für solche Kinder abzubauen, die zu Hause kein Deutsch sprechen.