Darum muss man in Deutschland immer noch so häufig mit Bargeld zahlen
11.05.2023 • 14:35
© Wochit
2021 war Bargeld nach wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel der Deutschen, so „bundesbank.de“. Rund 58 Prozent der notierten Transaktionen und rund 30 Prozent der aufgezeichneten Umsätze entfielen auf Bargeld. Doch während man in Deutschland häufig noch nur mit Kleingeld und Scheinen zahlen kann, scheint das Ausland mit Kartenlese-Geräten schon etwas fortschrittlicher zu sein. Warum ist das so?
Ein Grund neben der bereits genannten Präferenz für Bargeld sind die hohen Akzeptanzkosten. Für Händler:innen sind die Kosten für die Annahme von Kartenzahlungen in Deutschland vergleichsweise hoch. Insbesondere bei kleineren Unternehmen können die Gebühren und technischen Anforderungen für Kartenzahlungen eine Hürde darstellen. So fallen laut Websites wie „ccv.eu/de“ oder „bezahlexperten.de“ für jede Transaktion eine Gebühr zwischen 7 und 11 Cent für Händler an. Zudem fallen für die Miete eines stationären Kartenlesegeräts in der Regel je nach Terminal und Vertragsmodell zwischen 10 und 30 Euro monatlich an.
Ein weiterer Grund: Deutschland hatte bereits vor dem Aufkommen von Kartenzahlungen eine gut ausgebaute Infrastruktur für Bargeldtransaktionen. Es gibt viele Bankautomaten, und das Bezahlen mit Bargeld ist eine langjährige Gewohnheit der deutschen Bevölkerung.
Allerdings scheint sich die Situation allmählich zu ändern. Mobile Zahlungslösungen wie Apple Pay und Google Pay gewinnen ebenfalls an Beliebtheit. Es wird erwartet, dass sich die Zahlungsgewohnheiten in Deutschland weiterentwickeln und sich eine stärkere Akzeptanz von Kartenzahlungen durchsetzen wird.