Bundestag schafft Blutspendeverbot für homosexuelle Männer ab
17.03.2023 • 10:42
© Wochit
Homosexuelle Männer dürfen nicht mehr pauschal von der Blutspende ausgeschlossen werden. Eine entsprechende Gesetzesänderung hat die Bundesregierung jetzt beschlossen.
Bisher durften homosexuelle Männer nur Blut spenden, wenn sie zuvor vier Monate lang keinen Sex mit einem neuen oder mehreren Sexualpartnern gehabt hatten. Dadurch sollte die Gefahr für eine Weitergabe des HI-Virus verringert werden.
Die Ampelkoalition hat die umstrittene Regelung nun gekippt: "Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund für diese Diskriminierung", sagte die SPD-Abgeordnete Heike Engelhardt. "Es ist schade, dass Menschen 2023 noch mit derartigen Benachteiligungen und Vorurteilen zu kämpfen haben."
Trotz der Änderung bleibt es aber weiterhin möglich, spendewillige Personen aufgrund ihres "individuellen Sexualverhaltens" zurückzustellen, berichtet dpa.
Mit der Gesetzesänderung wurde auch das Höchstalter für Blutspenden aufgehoben. Bisher durften Erstspender höchstens 65 Jahre alt sein, Wiederholungsspender höchstens 75 Jahre. Diese Grenzen fallen weg. Künftig soll ein Arzt die individuelle Spendentauglichkeit beurteilen.