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Ein Mix aus Altbekanntem

"Ugly - Verlier nicht dein Gesicht" vs. "Die Tribute von Panem": Welche Teenie-Dystopie-Reihe ist besser?

  • Aktualisiert: 17.09.2024
  • 19:15 Uhr
  • Jannah Fischer
Jennifer Lawrence als Katniss in "Die Tribute von Panem" (links), Shailene Woodley als Tris in "Divergent" (rechts) und ganz neu in der Riege: Joey King als Tally in "Ugly".
Jennifer Lawrence als Katniss in "Die Tribute von Panem" (links), Shailene Woodley als Tris in "Divergent" (rechts) und ganz neu in der Riege: Joey King als Tally in "Ugly".© ddp/LMKMEDIA; picture alliance / Everett Collection | ©Lions Gate/Courtesy Everett Collection; picture alliance / Everett Collection | ©Netflix/Courtesy Everett Collection

Sind wir zurück in den frühen 2010ern? Mit "Ugly - Verlier nicht dein Gesicht" kommt ein Film heraus, der sich anfühlt wie die Teenie-Dystopie-Reihen "Tribute von Panem" und "Divergent". Kann er tatsächlich mithalten?

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Darum geht es in "Ugly - Verlier nicht dein Gesicht"

300 Jahre in der Zukunft: Die Menschen sind in zwei Klassen eingeteilt, die Uglies (übersetzt: die Hässlichen) und die Pretties (die Schönen). Alle Teenager bekommen an ihrem 16. Geburtstag eine Schönheits-OP, die sie von den Uglies zu den Pretties werden lässt. So soll es auch bald bei Tally Youngblood (Joey King) passieren - bis sie die rebellische Shay (Brianne Tju) kennenlernt, die vor ihrer OP flieht.

Die Bekanntschaft wird Tally zum Verhängnis: Sie wird gezwungen, Shay zu finden - sonst wird ihr selbst die OP verwehrt. Sie spürt sie und andere Rebell:innen in einer Kommune namens Smoke auf - und findet nach und nach die hässliche Wahrheit über die Schönheitsoperationen heraus.

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Darum klingt die Story von "Ugly" bekannt

Der Film läuft am 13. September 2024 an und löst bei Filmfans von Dystopien Flashbacks aus. Es klingt alles sehr nach "Die Tribute von Panem" bzw. der "Divergent"-Reihe, oder? Nicht nur, weil alle drei Buchverfilmungen auf Young-Adult-Bestsellern basieren.

"Die Tribute von Panem" (2012) und "Divergent" (2014) gehören zu den großartigen Filmreihen (wenn auch gleich die "Divergent"-Reihe nie abgeschlossen wurde) in einem bis dahin noch nie so richtig ausgeschöpften Genre: Teenager in dystopischen Welten mit Sci-Fi-Atmosphäre.

Immer im Mittelpunkt: eine starke weibliche Hauptrolle, die ihre Welt vor einer bösen Regierung retten muss. Klingt doch alles sehr nach "Ugly", oder? Doch kann der Film tatsächlich an "Panem" und "Divergent" herankommen?

Die Parallelen zwischen "Ugly" und "Die Tribute von Panem"

"Mein ganzes Leben lang wollte ich schön sein. Ich dachte, es würde alles ändern", hört man Joey King in ihrer Rolle als Tally im Trailer zu "Ugly" sagen.

Was leider nicht geändert werden kann? Der Film wirkt aus der Zeit gefallen. So wunderbar frisch und neu die "Tribute von Panem" bzw. "Divergent" waren, so wirkt "Ugly" fast zehn Jahre nach dem Hype wie ein Schatten seiner Vorgänger.

Auch kann man kaum Mitleid mit einem Cast haben, der "schön" sein will und allen gesellschaftlichen Standards von "schön" bereits entspricht. Die Casting-Entscheidung, nur Model-Menschen wie Joey King als "Uglies" zu besetzen, scheint äußerst fragwürdig - und definitiv aus der Zeit gefallen.

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Darum wurden "Panem" und "Divergent" zum Hit

"Die Tribute von Panem" sind die weltweit dritterfolgreichste Filmreihe, die auf einem Jugendbuch basiert. Davor kommen nur "Harry Potter" und "Twilight". Doch was hatte der Film, was anderen fehlte?

"Panem" erschien 2012 zu einer Zeit, in der es nichts Vergleichbares gab. Vor allem Teenagern und jungen Frauen wurde zwar mit Filmen wie "Girls Club - Vorsicht bissig" altersgerechtes Kino-Entertainment beschert, aber eine weibliche, gleichaltrige Action-Heldin gab es nicht.

Mit der Performance von Jennifer Lawrence, die durch ihre Rolle Katniss in den Hollywood-Olymp aufstieg, änderte sich das. Katniss Everdeen ist eine mutige, selbstständige und komplexe Figur. Eine, die man sich als Vorbild nehmen kann - und die dennoch nicht fehlerlos ist (wie die Dreiecksgeschichte mit Peeta und Gale beweist).

Dystopie und Teenager: Ein Erfolgsrezept der 2010er

Zudem spricht die dystopische "Panem"-Filmreihe Themen wie Machtmissbrauch, Ungleichheit, soziale Ungerechtigkeit und Medienmanipulation an und spiegelt Probleme der realen Welt wider. Und das zu einer Zeit, in der die Finanzkrise von 2008 noch nachhallte: Wirtschaftliche Ungleichheit, Korruption in Institutionen und die Macht großer Konzerne waren damals präsente Themen.

Die Welt war in Aufruhr: Junge Menschen drängten immer mehr auf soziale und politische Veränderungen und kämpften gegen Ungerechtigkeiten, Umweltzerstörung und Korruption: beim Arabischen Frühling (2010–2012), bei der Occupy-Bewegung (2011), und später bei Fridays-for-Future (ab 2018).

"Divergent" konnte auf dieser Welle mitreiten, auch weil die Story und das Setting sich ausreichend von "Panem" unterschied. Ähnlich wie bei "Panem" sprechen die zentralen Themen Identität, Selbstfindung und Rebellion gegen gesellschaftliche Normen besonders Jugendliche und junge Erwachsene an.

Die Story: Protagonistin Tris (Shailene Woodley) muss sich für eine Fraktion entscheiden, die ihre gesamte Zukunft bestimmt. Die Thematik der Entscheidung und der Findung der Identität, die mit einem hohen Druck einhergeht, kennt wohl jeder Teenager, der sich um Zukunftsfragen wie Studien- bzw. Ausbildungsplatz kümmern muss.

Die Manipulation der Medien war durch die Snowden-Leaks im Jahr 2013 brisanter denn je. Parallelen in "Die Trubute von Panem" zeigen sich, als Katniss gegen die als TV-Event inszenierten Spiele ihren Weg finden muss. Tris lebt in einer Welt voller Überwachung.

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Schafft "Ugly" den Anschluss?

Auch "Ugly" spricht wichtige Themen an und kritisiert eine Welt, in der Beauty-Filter und Schönheitsvorbilder wie die Kardashians die eigene Selbstwahrnehmung verzerren und Body Dysmophia ein immer größeres Thema wird.

Doch die Frage ist: Schafft der Film, den Zeitgeist so einzufangen, wie es damals "Die Tribute von Panem" und "Divergent" so exzellent hinbekommen haben? Ein Alleinstellungsmerkmal hat "Ugly" nicht mehr. Wie wird er wahrgenommen: als Teil der "Dystopie"-Legenden oder als trauriger Abklatsch?

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